Am 27. November 1944, kurz nach Mitternacht, setzte ein britischer Mosquito-Bomber eine Luftmine präzise in der Barfüßerstraße ab. Die umliegenden Häuser wurden komplett zerstört. Das Langhaus der Barfüßerkirche ist seitdem Ruine.
Der 2010 gegründete gemeinnützige Verein sorgt nicht nur dafür, daß trotz geschlossenem Museum Leben in die Kirche kommt, er erforscht auch die Geschichte und drängt auf eine Zukunft für das Kulturdenkmal.
Seit achthundert Jahren ist die Barfüßerkirche ein prägendes Element des Erfurter Stadtbildes:
Über dreihundert Jahre als Klosterkirche der Erfurter und Zentrum der osteuropäischen Franziskanerbrüder – in dieser Zeit schon einmal abgebrannt und neu errichtet. Viereinhalb Jahrhunderte war sie Gemeindekirche der Evangelischen Barfüßergemeinde – verwahrlost und renoviert, eingestürzt und wiederaufgebaut. Und dann – endgültig? – zur Ruine geworden und von der Gemeinde verlassen, Außenstelle der Mittelaltersammlung des Angermuseums Erfurt.
Nach der Eigentumsübertragung an die Stadt Erfurt 1977 begannen umfangreiche Erhaltungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen, nach deren Abschluß 1983 anläßlich der Lutherehrung in der DDR das „Museum für mittelalterliche Kunst” in der Barfüßerkirche eröffnet wurde. Als Dependance des Angermuseums Erfurt hieß es seit 1992 wieder „BARFÜSSERKIRCHE”.
Bis 2010 fanden in der Barfüßerkirche wechselnde Ausstellungen statt.
Seit Oktober 2010 ist das Museum geschlossen.
Grund genug, sich für die Geschichte und Zukunft dieses Gebäudes einzusetzen.
Um 1250 vollendet, 1291 abgebrannt, bis ca. 1430 neu errichtet. 1838 eingestürzt und wiederaufgebaut. 1944 schwer beschädigt. Seit 2007 hat die Ruine den Status eines national bedeutenden Kulturdenkmals.
Die Barfüßerkirche beherbergt die ältesten Glasmalereien der Stadt Erfurt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Altäre, Skulpturen und Grabdenkmäler zeugen von der einstigen Ausstattung der Kirche.
In den alten Mauern finden Konzerte statt, Ausstellungen und Vorträge. Im Sommer wird das Sommertheater in der Ruine zum Anziehungspunkt für Gäste aus nah und fern.