Matthias Döring

(Kyritz um 1390 – Kyritz, 24. Juli 1469)

Döring trug den Beinamen „Doctor armatus“, ein „bewehrter Gelehrter“.

Seine Haltung zur Armut: Nicht der gute Gebrauch von Besitz mache den Christen „untreu“,
sondern dessen Mißbrauch. Gott habe dem Menschen in der Schöpfung alles zu Füßen gelegt, ein
allgemeines Gesetz Gottes gegen Besitz könne aber niemand einhalten. Kleriker dürften also im
Rahmen der kirchlichen Gesetze gemeinschaftlichen Besitz haben. Jesu Forderung auf Verzicht und
Verschenken der Habe interpretiert er als Rat und zeitgebundene Anleitung. Die Anleitung der
Orden gestehe er – so auf dem Konzil in Basel als Vertreter der Erfurter Universität - wegen deren
überaus hervorragender Heiligkeit“ den Päpsten zwar zu, aber das Konzil müsse ihnen bei deren
Machtstreben, Machtmißbrauch und Anmaßung die Leitung wieder entziehen.

Tatsächlich erwarb er sich mit Klugheit, Zähigkeit, Flexibilität und Prinzipientreue größten
Anspruch auf öffentliches Erinnern. Jedoch geriet er in den Wirren der Folgezeit aus dem
Gesichtsfeld – er veröffentlichte 1451 sein geistiges Vermächtnis als Streitschrift, legte alle Ämter
nieder und zog sich erschöpft nach Kyritz zurück.

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